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Versöhnungspolitik als Modell für zwischenstaatliche Konfliktbewältigung

Die Stiftung

Anlässlich des 50. Jahrestags von Willy Brandts Kniefall und der Unterzeichnung des Warschauer Vertrags organisierte die Stiftung eine Online-Konferenz zum Thema „Versöhnungspolitik“. War Willy Brandts Neue Ostpolitik ein Schritt auf dem Weg zur Versöhnung? Was ist „Versöhnungspolitik“, wer sind die maßgeblichen Akteur*innen, und welche Rolle spielen Erinnern und Vergessen für ihr Gelingen? Diese Fragen diskutierten Expert*innen aus Geschichts- und Politikwissenschaft am Beispiel binationaler Konflikte im 20. und 21. Jahrhundert. Die Konferenzleitung oblag Kristina Meyer, die auch thematisch in den Tag einführte.

Im ersten Panel zu Versöhnungsinitiativen im 20. und 21. Jahrhundert präsentierten Dariusz Wojtaszyn (Wrocław), Akiyoshi Nishiyama (Tokyo) und Annette Weber (Berlin) am Beispiel der deutsch-polnischen Beziehungen, des Dreiecksverhältnisses zwischen Japan, China und Korea sowie des Konflikts zwischen Äthiopien und Eritrea Fallstudien von Versöhnungspolitik seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die anschließende Diskussion moderierte Wolfgang Schmidt.

Im zweiten Panel zum Konzept der Versöhnung in Geschichts- und Politikwissenschaft erörterte Benedikt Schönborn (Jyväskylä), welche Mechanismen und Akteurskonstellationen für eine gelingende Versöhnungspolitik maßgeblich sind. Hélène Miard-Delacroix (Paris) sprach in ihrem Vortrag über das Verhältnis von Emotionen und Realpolitik in den internationalen Beziehungen. Die Diskussion im Anschluss moderierte Bettina Greiner.

In der von Bernd Rother moderierten Abschlussdiskussion präsentierten Corine Defrance (Paris) und Krzysztof Ruchniewicz (Wrocław) ihre Überlegungen zur Nützlichkeit des Konzeptes von „Versöhnungspolitik“ für die Analyse von Wiederannäherungsprozessen nach zwischenstaatlichen Konflikten, bevor sie in einer offenen Diskussion mit allen Teilnehmer*innen eine Bilanz der Konferenz zogen.

Die Online-Konferenz fand in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut Warschau und der Foundation Amicus Europae statt.

Konferenzprogramm (PDF)

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