Willy Brandt Lecture – Welt im Umbruch

Am 4. Dezember 2024 fand im Otto-Wels-Saal des Deutschen Bundestages die Willy Brandt Lecture 2024 statt. Unter dem Titel „Welt im Umbruch. Wie kann eine sozialdemokratische Außenpolitik im 21. Jahrhundert aussehen?“ widmete sich Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, den großen Herausforderungen unserer Zeit und skizzierte, wie Deutschland seinen Platz in einer zunehmend multipolaren Welt behaupten kann.

Nach der Eröffnungsrede von Bundestagspräsident a. D. Wolfgang Thierse plädierte Mützenich in einer eindringlichen Rede für ein starkes und souveränes Europa, das sich aktiv für Multilateralismus, Diplomatie und globale Gerechtigkeit einsetzt. Angesichts aktueller Krisen – von den Kriegen in Europa und dem Nahen Osten über den Klimawandel bis hin zu Fragen der Migration – betonte er die Notwendigkeit einer entschlossenen sozialdemokratischen Außenpolitik, die Friedensinitiativen mit Verteidigungsfähigkeit vereint. Im Geiste Willy Brandts müssen Deutschland und Europa zu einer nachhaltigen und gerechten Weltordnung beitragen, die auf Sicherheit, Frieden und Gerechtigkeit fußt.

Im Anschluss an seine Ausführungen diskutierte er mit Ronja Kempin, Senior Fellow der Stiftung Wissenschaft und Politik, über die deutsche und europäische Sicherheitsordnung. Dabei standen sowohl die Auswirkungen einer möglichen neuen Präsidentschaft von Donald Trump als auch Strategien für die Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Fokus. Die Veranstaltung, die von der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung gemeinsam mit der SPD-Bundestagsfraktion ausgerichtet wurde, endete mit einem Empfang, bei dem die Gäste die Gelegenheit hatten, die Themen des Abends weiter zu vertiefen.

Wer die diesjährige Lecture verpasst hat, kann sie als »Video-on-Demand und demnächst als »Podcast nachverfolgen. Das Redemanuskript von Rolf Mützenich stellen wir auf Anfrage (E-Mail an ) gerne zur Verfügung.

Zur jährlichen Willy Brandt Lecture lädt die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung eine herausragende Persönlichkeit aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft oder Kultur nach Berlin ein. In der Lecture greifen sie im Geiste Willy Brandts Themen auf, die für das Verständnis unserer Geschichte und die Gestaltung unserer Gegenwart und Zukunft von zentraler Bedeutung sind.

In den vergangenen Jahren hielten die Willy Brandt Lecture u. a. die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Věra Jourová, der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze, die Geschäftsführerin der Internationalen Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen (ICAN), Beatrice Fihn, die Umweltaktivistin Naomi Klein, der Internetpionier Jaron Lanier sowie die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini.