Foto: ADN-ZB Gahlbeck 11.12.89 Leipzig: Montags-Demo Die 10. Montags-Demonstration Leipziger Bürger zur demokratischen Erneuerung der Republik vereinte über 100.000 Menschen vor dem Opernhaus. Den Slogan "Deutschland, einig Vaterland" trugen zahlreiche Transparente. Wogegen auf Flugblättern der Sinn eines vereinigten Deutschlands angezweifelt wurde.

Die deutsche Nation – eine Idee von gestern?

Die Stiftung Podiumsdiskussion Vergangene
Calender Icon Veranstaltungstermin

19. März 2020,
Beginn 19:00 Uhr

Anmeldeschluss 16. März 2020

Pin Icon Veranstaltungsort

Rathausfestsaal
Fischmarkt 1
99084 Erfurt

Aufgrund der dynamischen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus COVID-19 und zum Schutz unserer Mitbürger*innen entfällt diese Veranstaltung. »Weitere Informationen

Am 19. März 1970 reiste Bundeskanzler Willy Brandt mit einem Sonderzug zu seinem ersten Treffen mit DDR-Ministerpräsident Willi Stoph nach Erfurt. Eine neue Phase der Deutschlandpolitik wurde eingeleitet. Unvergessen ist dieser Tag vor allem durch das Geschehen auf dem Bahnhofsplatz vor dem „Erfurter Hof“. Bei der Ankunft des Kanzlers durchbrachen Tausende die Sperren und riefen „Willy Brandt ans Fenster“. Dazu schrieb Brandt später: „Ich war bewegt und ahnte, dass es ein Volk mit mir war.“

50 Jahre später – zugleich 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung – wird vielfach über einen Mangel an gesellschaftlichem Zusammenhalt geklagt. Ist eine der Ursachen dafür, dass die einst so starke Bindungskraft der Idee der „Nation“ nachgelassen hat? Sind in einer Welt, die sich wirtschaftlich immer weiter globalisiert, und in einer Zeit großer Wanderungsbewegungen „Nation“ und „Nationalität“ Ideen von gestern? Sollte der „Nationalstaat“ in einem Vereinigten Europa aufgehen, weil nur im Zusammenschluss die jeweiligen nationalen Interessen gewahrt werden können? Oder ist er vor allem als Anker für die nationale Identität unverzichtbar? Warum erlebt die Betonung nationaler Vorrechte derzeit eine Renaissance und
welche Gefahren liegen in dieser Entwicklung?

Begrüßung: Andreas Bausewein (Oberbürgermeister der Stadt Erfurt)

Impulsvortrag:  Peter Brandt (Fernuniversität Hagen)

Podiumsdiskussion: Peter Brandt, Bodo Ramelow (Ministerpräsident des Freistaats Thüringen), Carsten Schneider (Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion), Diana Kinnert (Unternehmerin und Publizistin). Moderation Stefan Nölke (MDR KULTUR)

MDR Kultur wird die Veranstaltung aufzeichnen und zeitnah in der Sendung “MDR Kultur Werkstatt”, dienstags um 22:00 Uhr ausstrahlen. Sie liegt anschließend unter mdr.de zum Nachhören bereit.

In Kooperation mit der Stadt Erfurt

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