Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung

Die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung erinnert als überparteiliche Politikergedenkstiftung des Bundes an den ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt. Sie wurde 1994 durch den Deutschen Bundestag mit Sitz in Berlin errichtet.

Durch die Erinnerung an Willy Brandt sowie durch unsere historisch-politische Bildungsarbeit rund um sein politisches Vermächtnis stärkt die Stiftung das historische Bewusstsein und leistet einen grundlegenden Beitrag zur Festigung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Durch die Auseinandersetzung mit unseren demokratischen Werten und freiheitlichen Traditionen fördert die Stiftung gesellschaftspolitisches Engagement und eine identitätsstiftende Erinnerungskultur.

Vergangenheit verstehen, Zukunft gestalten

Das Leitbild der Stiftung hebt die Demokratiebildung als zentralen Auftrag hervor. Damit folgt es jenen Werten, für die sich Willy Brandt zeitlebens eingesetzt hat: das Ringen um Frieden und Freiheit, die innereuropäische Verständigung von Ost bis West, die Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe, die Stärkung der Grund- und Menschenrechte sowie das Streben nach globaler Gerechtigkeit und Solidarität. »Leitbild

Innenansicht_Forum Willy Brandt Berlin
Forum Willy Brandt Berlin
Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung. Foto: Paula G. Vidal

Standorte in Berlin, Lübeck und Unkel

Die Stiftung hat drei Standorte. Im Zentrum der Hauptstadt befindet sich das »Forum Willy Brandt Berlin als Erinnerungsort für den früheren Regierenden Bürgermeister, Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger. Die Ausstellung beleuchtet sein politisches Wirken und erzählt die bewegte deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert. Das Bildungs- und Veranstaltungsprogramm deckt ein breites Spektrum von historischen Themen bis hin zu aktuellen politischen Fragen ab. Ab 2027 wird die Stiftung mit ihrer Geschäftsstelle und einer neuen Dauerausstellung nach Fertigstellung des Neubaus Unter den Linden 62–68 zurück in das Elisabeth-Selbert-Haus des Deutschen Bundestages ziehen.

Das »Willy-Brandt-Haus Lübeck mit seiner ständigen Ausstellung wurde 2007 in der Geburtsstadt des bedeutenden europäischen Staatsmannes eröffnet. Das Haus ist ein Ort der Auseinandersetzung über Geschichte und Gegenwart und ein Lernort für Zeitgeschichte.

Das »Willy-Brandt-Forum Unkel erinnert seit 2011 an den Staatsmann an seinem langjährigen Wohnort nahe Bonn. Die Bürgerstiftung Unkel „Willy-Brandt-Forum“ gründete das Museum für Zeitgeschichte in der Kulturstadt am Rhein. Seit 2021 ist das Forum die zweite Außenstelle der Stiftung.

Errichtungsgesetz und Finanzierung

Das Gesetz über die Errichtung der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung vom 25. Oktober 1994 wurde zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 2. Juni 2021 geändert. Die Stiftung wird aus dem Bundeshaushalt finanziert und ist eine von sieben Politikergedenkstiftungen des Bundes. Diese Bundesstiftungen unterstehen der Rechtsaufsicht der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

Satzung der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung

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