Foto: Am 18. September 1973 wird die Bundesrepublik Deutschland als Vollmitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen. Aus diesem Grund reist Bundeskanzler Willy Brandt nach New York und spricht als erster deutscher Regierungschef vor der UNO-Vollversammlung.

Zitate

„Wir wollen mehr Demokratie wagen“ wurde zum Leitspruch der Kanzlerschaft Willy Brandts. Kaum ein Staatsmann wird so häufig zitiert wie Willy Brandt. Er hat viele geflügelte Worte geprägt.

Auswahl seiner wichtigsten Zitate

„Unsere Aufgabe ist, revolutionärer Vortrupp zu sein.“
Willy Brandt, 17. Januar 1932

„Die Disziplin des Dritten Reiches ist Kriechertum und keine Freiheit. Der Antisemitismus und die nationale Hetzpropaganda sind Beschränkung und keine geistige Weite. Der Faschismus ist geistige Sklaverei.“
Willy Brandt, April/Mai 1933

„Alles deutet darauf, dass die faschistische Diktatur nicht eine Frage von Wochen und Monaten ist, sondern von Jahren.“
Willy Brandt, Juni 1933

„Ich fühle mich Norwegen mit tausend Banden verbunden, aber ich habe niemals Deutschland – das andere Deutschland – aufgegeben. (…) Der Tag wird kommen, an dem der Hass, der im Krieg unvermeidlich scheint, überwunden wird. Einmal muss das Europa Wirklichkeit werden, in dem Europäer leben können.“
Willy Brandt, August 1943

„Vorbehaltloses Erkennen der Verbrechen, die von Deutschen und im Namen Deutschlands an anderen Völkern verübt worden sind, ist die erste Vorbedingung für eine Gesundung des deutschen Volkes.“
Willy Brandt, 9. Februar 1945

„Die Deutschen müssen Verantwortung tragen. Verantwortung ist jedoch nicht dasselbe wie Schuld. Diejenigen, die sich nicht schuldig fühlen und an den nazistischen Verbrechen nicht schuld sind, können sich gleichwohl nicht den Konsequenzen einer Politik entziehen, der sich ein allzu großer Teil desselben Volkes bereitwillig angeschlossen hatte.“
Willy Brandt, 1946

„Wer sich auf die kommunistische Einheitsfront einlässt, geht daran zugrunde!“
Willy Brandt, 12. März 1948

„Mit dem 17. Juni 1953 begann ein neuer Abschnitt des Ringens um die Wiedervereinigung Deutschlands. (…) Der 17. Juni war der eindringlichste Appell an das eigene Volk und an die ganze Welt, dass es mit der Spaltung Deutschlands auf die Dauer nicht weitergehen kann.“
Willy Brandt, 1954

„Diktatur bleibt Diktatur. Ausbeutung bleibt Ausbeutung. Unser Platz aber ist und bleibt auf der Seite der Freiheit und des sozialen Fortschritts, des Ringens um soziale Sicherheit und Vermenschlichung der menschlichen Gesellschaft.“
Willy Brandt, 22. Mai 1955

„Die deutsche Außenpolitik steht seit 1949 auf einem Bein. Aber da lauert nun die andere Aufgabe, nicht im Gegensatz dazu und nicht im Sinne einer Schaukelpolitik, die man uns mit Recht ankreiden würde, sondern gestützt auf die Freundschaft mit dem Westen und jeden Schritt abgesprochen mit unseren westlichen Freunden, doch auch das andere Bein – und das heißt Ostpolitik – herunterzusetzen.“
Willy Brandt, 17. Januar 1958

„Der Tag wird kommen, an dem das Brandenburger Tor nicht mehr an der Grenze liegt.”
Willy Brandt, 1. Mai 1959

„Eine Clique, die sich Regierung nennt, muss versuchen, ihre eigene Bevölkerung einzusperren. Die Betonpfeiler, der Stacheldraht, die Todesstreifen, die Wachtürme und die Maschinenpistolen, das sind die Kennzeichen eines Konzentrationslagers. Es wird keinen Bestand haben.“
Willy Brandt, 13. August 1961

„Wir wollen mehr Demokratie wagen.“
Willy Brandt, 28. Oktober 1969

„Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert.“
Willy Brandt, 28. Oktober 1969

„Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein und werden, im Innern und nach außen.“
Willy Brandt, 28. Oktober 1969

„Der Respekt vor dem mündigen Bürger verlangt, dass man ihm Schwierigkeiten nicht vorenthält.“
Willy Brandt, 14. Januar 1970

„Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt.“
Willy Brandt in seinen „Erinnerungen“ (1989) zum Kniefall in Warschau am 7. Dezember 1970

„Krieg ist nicht mehr die ultima ratio, sondern die ultima irratio.“
Willy Brandt, 11. Dezember 1971

„Wo Hunger herrscht, ist auf die Dauer kein Friede.“
Willy Brandt, 26. September 1973

„Ob ein Mensch in kriegerischer Auseinandersetzung getötet oder durch Gleichgültigkeit zum Hungertod verurteilt wird, das macht moralisch keinen Unterschied. (…) Wer den Krieg ächten will, muß auch den Hunger ächten.“
Willy Brandt, 26. September 1973

„Die reichen Nationen werden nicht reich bleiben, wenn die Armenhäuser der Menschheit wachsen.“
Willy Brandt, 26. November 1976

„Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“
Willy Brandt, 3. November 1981

„Wenn ich sagen soll, was mir neben dem Frieden wichtiger sei als alles andere, dann lautet meine Antwort ohne Wenn und Aber: Freiheit. Die Freiheit für viele, nicht nur für die wenigen. Freiheit des Gewissens und der Meinung. Auch Freiheit von Not und von Furcht.“
Willy Brandt, 14. Juni 1987

„Mein eigentlicher Erfolg war, mit dazu beigetragen zu haben, dass in der Welt, in der wir leben, der Name unseres Landes, Deutschland also, und der Begriff des Friedens wieder in einem Atemzug genannt werden können.“
Willy Brandt, Dezember 1988

„Zur Summe meines Lebens gehört im Übrigen, dass es Ausweglosigkeit nicht gibt.“
Willy Brandt in seinen „Erinnerungen“, 1989

„Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört. Das gilt für Europa im Ganzen.“
Willy Brandt, 10. November 1989

„Für mich steht außer Zweifel, daß die Sicherung des Weltfriedens, der Kampf gegen Hunger und unmenschliche Lebensbedingungen, Umweltschutz und Schritte zu dauerhafter Entwicklung die zentralen Aufgaben der kommenden Jahre sind.“
Willy Brandt, 16. Januar 1990

„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“
Willy Brandt, 15. September 1992