Zeit der Brandanschläge. Rechte Gewalt und die deutsche und europäische Einigung in den 1990er Jahren

Haus Lübeck Vortrag Vergangene
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28. Juni 2023,
Beginn 19:00 Uhr

Anmeldeschluss 28. Juni 2023

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Willy-Brandt-Haus
Königstraße 21
23552 Lübeck

Im Herbst 1991 wurde das kaum ein Jahr wiedervereinte Deutschland von einer dramatischen Eskalation rechter Gewalt überrascht. Angriffe auf Menschen mit Migrationsgeschichte, linke Jugendliche, Juden oder Deutsche mit anderer Hautfarbe, Wohnungslose und andere Minderheiten hatte es auch zuvor gegeben. Doch im September 1991 setzten schwere Angriffe auf die Unterkünfte von Geflüchteten und Arbeitsmigranten in Hoyerswerda eine dramatische Gewaltspirale in Gang, die allein in den folgenden zwei Jahren mehr als 4.000 schwere „fremdenfeindliche Gewalttaten“ nach sich zog, darunter über 1.200 Brandanschläge. Woher kam diese Gewalt? Und vor allem: Wie prägte sie das frisch vereinte Land? Welche Folgen hatten Brandanschläge, Übergriffe und Pogrome für das gesellschaftliche Zusammenleben? Und wie prägte es die Wahrnehmung und Stellung des neuen Deutschlands in Europa?

Janosch Steuwer geht diesen Fragen nach und zeigt die „Zeit der Brandanschläge“ als prägende Phase der jüngeren Geschichte Deutschlands und Europas. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg forscht der Historiker im Arbeitsbereich Historische Erziehungswissenschaft und zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der extremen Rechten seit den 1980er Jahren. Zuletzt gab er den Sammelband „Brandspuren. Das vereinte Deutschland und die rechte Gewalt der frühen 1990er Jahre“ heraus.

Nach seinem Vortrag spricht er mit Johannes Marhold, Regionales Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO.

Der Eintritt ist frei. Anmeldung erforderlich unter 0451/122 425 0, oder per Online-Formular.

Der Veranstalter behält sich vor, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

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Hendrik Große-Homann

Veranstaltungsmanagement

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