In Memoriam Prof. Dr. Axel Schildt

Die Stiftung

Die Stiftung trauert um ihr langjähriges Vorstandsmitglied Axel Schildt, geboren 1951 in Hamburg. Er verstarb am 5. April nach kurzer, schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt

Das Kuratorium, der Vorstand, der Internationale Beirat und die MitarbeiterInnen der Stiftung werden das Andenken an Herrn Professor Schildt stets in dankbarer Erinnerung bewahren.

Axel Friedrich Schildt studierte nach dem Abitur Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie in Hamburg und an der Philipps-Universität in Marburg. 1977 legte er das Erste Staatsexamen und 1982 das Zweite Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen ab. 1980 promovierte Schildt in Marburg über das Thema „Die Querfrontkonzeption der Reichswehrführung um General Kurt von Schleicher am Ende der Weimarer Republik“. 1992 habilitierte er sich in Hamburg über „Freizeit, Massenmedien und ‘Zeitgeist’ in der Bundesrepublik in den 1950er Jahren“. Von 1997 bis 2002 war er Stellvertretender Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und außerplanmäßiger Professor am Historischen Seminar der Universität Hamburg. Im Jahr 2002 wurde er Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg.

Axel Schildt war einer der profundesten Kenner der deutschen Sozialgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen auf der Geschichte des Wohnens, der Freizeit, der Massenmedien sowie der Geschichte europäischer Jugendkulturen im 20. Jahrhundert. Überdies verfasste er eine Biografie zu Max Brauer.

Im März 2008 hat das Kuratorium Axel Schildt in den 1. Internationalen Beirat der Stiftung berufen. 2013 wechselte er in den Stiftungsvorstand, dem er bis zuletzt angehörte.

Als Beiratsmitglied und Mitglied des Vorstandes hat Axel Schildt die Arbeit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, besonders im Bereich historische Forschung, mehr als zehn Jahre maßgeblich geprägt. Einer seiner wichtigsten Beiträge war die Planung und Konzipierung der internationalen Historikertagung „’Wir wollen mehr Demokratie wagen’. Antriebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens“ im September 2017 aus Anlass des 25. Todestages von Willy Brandt. Der Tagungsband, an dessen Vorbereitung er bis wenige Wochen vor seinem Tod noch mitgearbeitet hat, wird im Juni erscheinen.

Axel Schildt wird uns in der Stiftung sehr fehlen.

Wir erinnern uns vor allem an einen liebenswerten, verständnisvollen, stets hilfsbereiten und humorvollen Menschen.

Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei der Familie Schildt in Hamburg.

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