Verbrecher und andere Deutsche (Band 1)

Die Stiftung Willy-Brandt-Dokumente

Brandts Bericht über den Nürnberger Prozess ist eine Verteidigungsschrift für die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung gegen die Vorurteile des Auslands, alle Deutschen seien Nazis. Brandt beschreibt voller Mitgefühl das Leben der Deutschen im harten Winter 1945/46, ihre Zukunftshoffnungen und ihre Visionen. „Forbrytere og andre tyskere“ erschien 1946 in Oslo und Stockholm und liegt nun erstmals in deutscher Sprache vor.

Verbrecher und andere Deutsche. Ein Bericht aus Deutschland 1946, Willy-Brandt-Dokumente, Band 1, Bonn 2007

Den Kriegsverbrecherprozess hielt Brandt für eine Notwendigkeit, um die Herrschaft der Nationalsozialisten – das düsterste Kapitel deutscher Geschichte – aufzuarbeiten. Er unterschied dabei zwischen politischer Verantwortung, die alle Deutschen im Dritten Reich trifft, und individueller Schuld, die gerichtlich festgestellt werden muss. Er war entschieden dagegen, alle Deutschen zu Verbrechern zu stempeln und bedauerte, dass die Siegermächte in Nürnberg keine deutschen Richter zugelassen haben, um die nationalsozialistischen Verbrecher im Namen des deutschen Volkes zur Rechenschaft ziehen zu können.
„Verbrecher und andere Deutsche“ ist ein Buch, das „durch Vielseitigkeit, strenge Sachlichkeit und nüchterne Objektivität“ (Expressen, Stockholm 1946) besticht.

 

Willy Brandt: Verbrecher und andere Deutsche. Ein Bericht aus Deutschland 1946, bearbeitet von Einhart Lorenz, Willy-Brandt-Dokumente, Band 1, Bonn 2007

ISBN 978-3-8012-0380-1, 26,– Euro (400 Seiten)

Weitere Publikationen

Neuigkeiten der Willy Brandt Stiftung