Foto: (c) Tondowski Films

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Haus Lübeck Bildung und Schule Vergangene
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27. Januar 2022,
Beginn 8:00 Uhr

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Willy-Brandt-Haus Lübeck
Königstraße 21

Katharineum zu Lübeck
Königstraße 27-31

“Warum ist da immer so ein Unbehagen zwischen mir und meinem deutschen Umfeld?” Um dieser Frage und damit ihrer eigenen Identität näher zu kommen, begibt sich die in München geborene französisch-israelische Regisseurin Sharon Ryba-Kahn auf Spurensuche. Dabei hilft ihr die nach sieben Jahren Schweigen  wieder erwachende Beziehug zu ihrem Vater Moritz Ryba, die im Zentrum ihres Dokumentarfilms steht.

Großvater Chaim Ryba war Überlebender der Shoah und kehrte nach der Befreiung von Auschwitz nach Deutschland zurück. Sohn Moritz verzichtet als Erwachsener auf den deutschen Pass und wandert nach Israel aus. Tochter Sharon schließlich – als dritte Generation der Überlebenden – deckt mit Akribie, einer gehörigen Portion Wut und mit gezielten Fragen an ihre Familie und ihre deutschen Freunde die Kluft auf zwischen dem jüdischen und dem nicht-jüdischen Diskurs über die Verbrechen des nationalsozialisten Deutschlands.

Sharon Ryba-Kahn wird im Anschluss an die Präsentation der sehr persönlichen Dokumentation mit den Abiturientinnen und Abiturienten  des Katharineums diskutieren: über die eigene Identitätsbildung vor dem Hintergrund der gebrochenen Biografien der Eltern, über die Last der Überlebenden als Zeugen und über das Vergessen-Wollen der Täterfamilien.

Die wissenschaftliche Expertise zur transgenerationalen Erinnerungskultur und den unausgesprochenen Schweigegeboten in der Familienbiografie präsentiert Katrin Heddinga von der Gedenkstätte Neuengamme. Die Pädagogin beschäftigt sich mit der Frage, warum es in der Familie immer noch viele Tabus und wenig Wissen darüber gibt, was die Verwandten im Nationalsozialismus getan haben. Sie leitet Workshops und Gesprächsseminare für Nachkommen von Täter-Familien, die sich mit ihrer Familienbiografie auseinandersetzen wollen.

Der Projekttag wird in Kooperation mit der Gedenktag-AG des Katharineums zu Lübeck anlässlich des Internationalen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus organisiert.

 

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