Photo: Bettina Greiner, Willy-Brandt-Haus Lübeck, Foto: © Olaf Malzahn

Bettina Greiner im Gespräch

Haus Lübeck

Laut Lübecker Nachrichten übernehmen Sie eine “Erfolgsgeschichte” unter den Lübecker Museen. Worauf freuen Sie sich besonders?

Ein so erfolgreiches Haus zu übernehmen ist Verpflichtung und Ehre zugleich. Ich freue mich daher besonders darauf, mit all jenen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten, die dieses Haus zu dem gemacht haben, was es heute ist: Meine neuen Kolleginnen und Kollegen, ob am Empfang oder bei der Vermittlungsarbeit, die Freunde, Unterstützer und Nachbarn des Hauses, die zahlreichen Kooperationspartner.

Bereits einen Tag vor Ihrem Amtsantritt haben sie Ihren ersten offiziellen Termin gehabt und den Vortrag von Janusz Reiter eröffnen. Wie war es für Sie, auf diese Weise in Lübeck empfangen zu werden?

Für mich war das ein doppeltes Glück. Zum einen konnte ich mich so den Lübeckerinnen und Lübeckern als neue Leiterin des Willy-Brandt-Hauses vorstellen. Vor allem aber war Janusz Reiter, ehemaliger Botschafter der Republik Polen in Deutschland Anfang der 1990er Jahre, eine ausgesprochen gute Wahl, um über dieses für uns alle wichtige Thema zu sprechen: Das deutsch-polnische Verhältnis in Geschichte und Gegenwart.

Sie sind in Hannover geboren und in Plön zur Schule gegangen. Hat dies ein wenig beim Ankommen geholfen?

Bei der Vorbereitung meines Umzugs nach Lübeck habe ich doch bemerkt, wie sehr mich die Jahre im Internat in Plön und Land und Leute geprägt haben. So stehen mir auch die Farben der Landschaft plötzlich wieder intensiv vor Augen. Ich kann die Rapsblüte daher kaum erwarten.

Wie werden Sie die nächsten Monate verbringen?

Ob in der inhaltlichen Ausrichtung des Willy-Brandt-Hauses oder in den Kontakten und Kooperationen mit den anderen Einrichtungen der Stadt, Kontinuität ist mir wichtig. Mich beeindruckt die lebendige Kultur- und Museumslandschaft Lübecks mit ihrer engagierten Bürgerschaft. Gern möchte ich mich hier einfügen und lernen, damit das Haus mit seinem historisch-politischen Angebot weiterhin eine wichtige Anlaufstelle und Informationsquelle für die Bewohner und die Besucher dieser Stadt bleibt. Und natürlich bin ich nach dem Vortrag von Janusz Reiter bereits gespannt auf den Besuch von Alfred Grosser, der die Willy-Brandt-Rede 2017 im März halten wird.

Was schätzen Sie an Lübeck besonders?

Es heißt, Helmut Kohl habe gesagt, Marzipan sei – wegen der Kalorien – sein Untergang. Meiner auch, denn für ein Schwarzbrot lasse ich alles andere stehen und liegen. Aber im Ernst: Ich bin begeistert von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Lübeckerinnen und Lübecker. Ob in den Museen oder beim Einkaufen, im Taxi oder beim Spaziergang mit unserem Hund – immer und überall gibt es einen netten Schnack, zumindest aber ein freundliches Nicken. Ich mag das sehr.

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