Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Besuch im Willy-Brandt-Haus Lübeck

Haus Lübeck

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat am 27. Mai 2015 das Willy-Brandt-Haus Lübeck besucht. Zunächst informierte sie sich über die Arbeit der Bundes­stiftung in Berlin und Lübeck und ließ sich von Teilnehmern des von der Michael-Haukohl-Stiftung geförderten Programms „Schüler führen Schüler“ die Ausstellung zeigen. Anschließend konnten die jugendlichen Museumsführer zusammen mit Teilnehmern des „Model of United Nations of Lübeck – MUNOL“ aktuelle politische Fragen mit der Bundeskanzlerin diskutieren. Die Themen reichten von der EU-Außenpolitik, der gegenwärtigen Flüchtlingsproblematik über Nordkorea bis hin zur aktuellen Debatte über die Homo-Ehe.

Jürgen Lillteicher, Leiter des Willy-Brandt-Hauses, erläutert der Bundeskanzlerin das Ausstellungskonzept. Foto: BWBS/ Olaf Malzahn
Jürgen Lillteicher, Leiter des Willy-Brandt-Hauses, erläutert der Bundeskanzlerin das Ausstellungskonzept. Foto: BWBS/ Olaf Malzahn

Ausführlich sprach Angela Merkel über ihr Leben im geteilten Deutschland. Auf die Frage einer Schülerin, ob ihr jemals der Gedanke an eine Flucht aus der DDR gekommen sei, räumte sie offen ein, dass ihr dazu der Mut gefehlt hätte. Dennoch habe sie die Bundesrepublik immer als einen möglichen Zufluchtsort betrachtet. Als Physikerin sei sie jedoch den ideologischen Eingriffen des SED-Staates weit­gehend entzogen gewesen: „Auch im Sozialismus galten die Gesetze der Schwer­kraft.“ Ohne die Friedliche Revolution in der DDR wäre sie wahr­scheinlich nicht in die Politik gegangen, antwortete die Kanzlerin auf eine weitere Frage. Willy Brandt sei für sie immer ein Vorbild gewesen.
Zum Schluss ermutigte Frau Merkel die Schüler, auch andere junge Menschen mit ihrem politischen Interesse anzustecken. Und sie bemerkte zum Kuratoriums­vorsitzenden der Stiftung, Wolfgang Thierse: „Was wir 1989/90 erlebt haben, empfinden Jugendliche heute als Geschichte.“

Über die Begegnung mit den Jugendlichen wird auch im wöchentlichen Video-Podcast der Bundeskanzlerin berichtet.

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