Home / Current News / News / Das Lübecker Manifest für Museen Das Lübecker Manifest für Museen Willy-Brandt-Haus Lübeck gehört zu den Erstunterzeichnern Haus Icon Haus Lübeck published: 02. May 2025 Das Willy-Brandt-Haus Lübeck bekennt sich zu dem vom Europäischen Hansemuseum initiierten „Lübecker Manifest für Museen“. Zusammen mit anderen Museen setzen wir damit ein sichtbares Zeichen gegen antidemokratische Tendenzen und betonen unseren Auftrag und unsere Verantwortung als gesellschaftlich relevante Orte eines demokratischen Miteinanders. Präambel Das Willy-Brandt-Haus Lübeck ist ein Standort der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, die zu den sieben überparteilichen Politikergedenkstiftungen des Bundes gehört. In unserer Ausstellung erinnern wir als historisch-politischer Lernort für Demokratiegeschichte und Menschenrechte an das lebenslange demokratische Wirken Willy Brandts. Sein Engagement für Versöhnung und Verständigung hat die Bundesrepublik, Europa und die Welt nachhaltig verändert; es wirkt bis heute. Mit einem vielfältigen Bildungs- und Veranstaltungsprogramm lädt das Willy-Brandt-Haus ein, sich kritisch mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen und über Gegenwarts- wie Zukunftsfragen zu diskutieren. Durch die Erinnerung an Willy Brandt stärken wir das historische Bewusstsein, geben Impulse für selbstbestimmtes Handeln und leisten einen grundlegenden Beitrag zur Festigung unserer Demokratie. Vor diesem Hintergrund bekennt sich das Willy-Brandt-Haus zu den sieben Thesen des Lübecker Manifests für Museen. 1. Museen tragen gesellschaftliche Verantwortung und stützen unsere Demokratie. Demokratie lebt vom Mitmachen aller. Sie zu bewahren und zukunftsfest zu gestalten erfordert es, sich den Fragen der Zeit stets neu zu stellen und das demokratische Miteinander zu stärken. Mit unseren Angeboten möchten wir Menschen zum Handeln ermutigen und sie dabei unterstützen, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen und sich aktiv für eine offene, solidarische und gerechte Gesellschaft einzusetzen. 2. Museen vermitteln Erkenntnisse aus der Vergangenheit, um für die Zukunft zu lernen. Wir erinnern an Willy Brandts politisches Wirken vor dem Hintergrund der bewegten Geschichte des 20. Jahrhunderts, das sowohl von Krieg und Diktaturen als auch von Demokratisierung und Friedensinitiativen geprägt war. Mit der Frage, was wir daraus für die Gegenwart und Zukunft lernen, beschäftigen wir uns in unserem vielfältigen Programmangebot und sind uns gleichzeitig bewusst, dass „jede Zeit eigene Antworten will“ (Willy Brandt, 15.9.1992). 3. Museen greifen Konflikte der Gesellschaft auf und setzen auf den Austausch unterschiedlicher Meinungen. Wir beschäftigen uns mit den Herausforderungen der Gegenwart. In Ausstellungen, Veranstaltungen und Bildungsformaten diskutieren wir aktuelle Themen wie soziale Gerechtigkeit, Friedenspolitik oder Klimawandel. Wir sind ein Ort der Begegnung und bieten Raum für einen konstruktiven Austausch und ein respektvolles Miteinander. 4. Museen öffnen Räume für die Vielfalt der Menschen und ermöglichen Chancen auf Wissenserwerb. Das Willy-Brandt-Haus Lübeck ist ein offener Ort für alle. Es ist uns ein Anliegen, Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft, unterschiedlichen Alters und Geschlechts und mit unterschiedlichen kognitiven und körperlichen Fähigkeiten mit unseren Angeboten anzusprechen. Um ein inklusiver Lernort zu sein, arbeiten wir daran, Barrieren abzubauen. Ein gleichberechtigter Zugang zu Wissen funktioniert nur über Teilhabe. 5. Museen inspirieren und laden zum gemeinsamen Erleben ein. Willy Brandts außergewöhnlicher Lebensweg und sein Einsatz für Demokratie, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit inspirieren uns auch heute noch. Unsere Ausstellung verstehen wir als Angebot zum Austausch. Im Gespräch mit unseren Gästen nähern wir uns Willy Brandt mit all seinen Stärken und Schwächen. 6. Museen kooperieren, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Zusammen sind wir stärker. Daher schätzen wir die enge Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern in Lübeck, Schleswig-Holstein und Norddeutschland. In gemeinsamen Projekten teilen wir Expertise, gewinnen neue Impulse und vergrößern unsere Reichweite. Als Politikergedenkstiftung des Bundes und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“ profitieren wir von deutschlandweit tätigen Netzwerken. 7. Museen sind unverzichtbar. Museen genießen eine hohe Glaubwürdigkeit. Das ist uns Ansporn und Verpflichtung zugleich. Deswegen machen wir die Geschichte des 20. Jahrhunderts wissenschaftlich fundiert erlebbar. Wir vermitteln Wissen und regen zum kritischen Austausch und Nachdenken an. Unterstützende des Lübecker Manifests für Museen (Stand 1. Mai 2025): Europäisches Hansemuseum (initiiert im April 2025) Willy-Brandt-Haus Lübeck Die Lübecker Museen (Buddenbrookhaus; Günter Grass-Haus, Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Katharinenkirche Kunsthalle St. Annen, Museum Behnhaus Drägerhaus, Museum Holstentor, Museum für Natur und Umwelt, Sammlung Kulturen der Welt, St. Annen-Museum) KOLK 17 Figurentheater & Museum, Lübeck Overbeck-Gesellschaft, Lübeck Stadtmuseum Dresden QWB Lab, Wien (Österreich) Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf Mike Murawski, Portland, Oregon (USA) Museum Kunst der Ostküste, Bad Schwartau Kreismuseum Wewelsburg NORDMETALL-Stiftung, Hamburg Projekt »Das relevante Museum«, Hamburg Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg, Rendsburg GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig More news