Foto: Dovile Sermokas / Human Rights Film Festival Berlin

Ukrainischer Film „Outside“ gewinnt Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis 2022

Forum Berlin

Der Dokumentarfilm „Outside“ der ukrainischen Regisseurin Olha Zhurba gewinnt den diesjährigen Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte. Der Film erzählt die Geschichte des Straßenjungen Roma, der während der Revolution von 2014 in der Ukraine in die Frontlinien des Maidan-Aufstandes gerät und schlagartig zum Gesicht der Revolution wird. Fünf Jahre später steht Roma wieder auf der Straße. Seine Zukunft scheint entschieden zu sein. In Telefongesprächen mit der Regisseurin Olha Zhurba denkt er über die Frage nach: Kann man seiner Kindheit jemals entkommen?

„Outside bringt einen buchstäblichen Außenseiter in die Mitte der Gesellschaft – und in unsere Herzen. Er tut dies mit einer großartigen filmischen Leistung. Die Regisseurin Olha Zhurba nimmt uns mit auf eine unglaubliche persönliche Reise ihres Protagonisten Roma – ein Waisenkind, das außerhalb der Gesellschaft lebt. Der Film baut eine packende Emotionalität auf, die einen bis zur letzten Minute auf Rettung hoffen lässt“, sagte Wolfram Hoppenstedt, der Geschäftsführer der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, in der Laudatio.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der feierlichen Award-Ceremony des Human Rights Film Festivals Berlin am 21. Oktober statt. Im Wettbewerb um den Preis standen zehn Filme aus dem Programm des Festivals. Eine besondere Erwähnung der internationalen Jury ging an „Backlash: Misogyny in the Digital Age“. Der Dokumentarfilm von Léa Clermont-Dion und Guylaine Maroist zeichnet ein eindrucksvolles Porträt des globalen Kampfes der Frauen für gleiche Rechte, aber auch für ihre eigenen Personenschutz, der oft unzureichend und nicht vorhanden ist.

Der Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte wird im Rahmen des Human Rights Film Festivals Berlin von einer internationalen Jury verliehen. Er zeichnet einen Dokumentarfilm für seine herausragende künstlerische und inhaltliche Leistung aus. Der von der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung gestiftete Preis ist mit 3.000 EUR dotiert und wird in Kooperation mit dem Human Rights Film Festival Berlin verliehen. Der Gewinnerfilm wird zudem anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte im Dezember von der Stiftung gezeigt.

Das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) wurde von der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger initiiert und findet seit 2018 jährlich statt. Das Festival stellt Geschichten aus allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt, die auf eindringliche Weise über den aktuellen Stand der Menschenrechte berichten. Das HRFFB 2022 wird von Aktion gegen den Hunger in Partnerschaft mit Save the Children und Greenpeace ausgerichtet. Die drei Organisationen setzen dabei mit einer jeweils von ihnen kuratierten Filmauswahl thematische Schwerpunkte zu humanitärer Hilfe und Hungerbekämpfung, Frieden, Schutz der Ressourcen und Umwelt sowie Kinderrechten, Flucht und Migration.

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