Willy Brandt in Erfurt
Foto: Bei der Reise von Bundeskanzler Willy Brandt in die DDR treffen am 19. März 1970 in Erfurt zum ersten Mal in der Geschichte der beiden deutschen Staaten zwei deutsche Regierungschefs aufeinander. Verhandelt wird über Möglichkeiten, die Beziehungen der beiden Staaten zueinander zu normalisieren. Im Bild: Bundeskanzler Brandt (r.) und DDR-Ministerpräsident Willi Stoph bei der Begrüssung im Erfurter Bahnhof nach dem Eintreffen des Sonderzuges des Bundeskanzlers. Foto: Bundesregierung

50 Jahre Erfurter Gipfeltreffen

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Calender Icon Veranstaltungstermin

25. März 2020,
Beginn 19:00 Uhr

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Forum Willy Brandt Berlin
Behrenstraße 15
10117 Berlin

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Mit den Rufen „Willy Brandt ans Fenster“ begrüßten am 19. März 1970 tausende begeisterte DDR-Bürgerinnen und Bürger lautstark den deutschen Bundeskanzler Willy Brandt im thüringischen Erfurt. Brandt war zum ersten deutsch-deutschen Gipfeltreffen mit dem DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph angereist und leitete damit langfristig eine neue Phase der Annäherung zwischen der Bundesrepublik und der DDR im Sinne seiner Ost- und Deutschlandpolitik ein. In seinen „Erinnerungen“ (1989) schrieb Brandt über die beeindruckende öffentlichen Demonstration nationalen Einheitswillens der DDR-Bürgerinnen und Bürger: „Der Tag von Erfurt. Gab es einen in meinem Leben, der emotionsgeladener gewesen wäre? … Ich war bewegt und ahnte, dass es ein Volk mit mir war.“ Das Erfurter Treffen bildete den Auftakt intensiver Verhandlungen, die im Grundlagenvertrag von 1972 mündeten, der das Verhältnis der beiden deutschen Staaten normalisieren sollte. Diese 1970 eingeleitete Annäherungspolitik fand in der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 ihren Höhepunkt.

Das Erfurter Gipfeltreffen machte Willy Brandt zu einem Hoffnungsträger der deutschen Wiedervereinigung und somit auch zu einer wichtigen Person für die Oppositionsbewegungen in der DDR. Aber auch auf internationaler Ebene ermöglichte Brandts Ost- und Deutschlandpolitik veränderte Beziehungen zu der DDR. Dies verdeutlicht das Beispiel Norwegen, das sich schon seit den 1960er Jahren als „Brückenbauer“ zwischen West und Ost verstand. So gab Norwegen Rückendeckung für Brandts Deutschlandpolitik, während es sich ebenso für eine Normalisierung der Beziehungen zur DDR einsetzte.

Welche Wirkungen hatte das Erfurter Gipfeltreffen also einerseits für das deutsch-deutsche Verhältnis und die DDR-Opposition und andererseits für das Verhältnis zwischen Norwegen und der DDR? Diese und andere Fragen diskutieren Wolfgang Thierse, Präsident des Deutschen Bundestags a.D., Kuratoriumsvorsitzender der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung; Nils Morten Udgaard, norwegischer Auslandskorrespondent mit Stationen in London, Moskau und Bonn, Politiker, Willy-Brandt-Preisträger 2003; und Robin Allers, Forscher am Norwegischen Institut für Verteidigungsstudien (IFS), Autor von Besondere Beziehungen. Deutschland, Norwegen und Europa in der Ära Brandt (2009), Willy-Brandt-Preisträger 2018. Moderation: Franz Thönnes, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., Co-Vorsitzender der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, bei einem Empfang den Meinungsaustausch in persönlichen Gesprächen fortzusetzen.

Rückfragen per E-Mail an Martin Hamre unter .

Eine Veranstaltung der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung

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