Jubiläumsprogramm September bis Dezember 2020
Foto: bpk/Hanns Hubmann

50 Jahre Ostverträge und Kniefall von Warschau

Die Stiftung Pressemitteilung MM

Die Verträge von Moskau und Warschau brachten vor 50 Jahren den Durchbruch für die Ost- und Entspannungspolitik Willy Brandts. Sein Kniefall in Warschau zählt zu den bedeutendsten Momenten in der Geschichte der Bundesrepublik und ihrer Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Mit einem umfassenden Jubiläumsprogramm in der zweiten Jahreshälfte widmet sich die Stiftung diesen historischen Ereignissen und dem Verständigungsprozess zwischen Ost und West.

Die Verträge von Moskau und Warschau

Der am 12. August 1970 unterzeichnete Moskauer Vertrag zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion steht im Mittelpunkt des September-Programms. Ab dem 15. September wird die internationale Wanderausstellung in Moskau erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Im Begleitprogramm beleuchten eine prominent besetzte Podiumsdiskussion am 16. September sowie eine Vortragsreihe die historische Bedeutung des Vertrags und den Annäherungs- und Verständigungsprozess zwischen Ost und West.

An Willy Brandts historischen Kniefall in Warschau und den dort geschlossenen deutsch-polnischen Vertrag erinnert die Stiftung mit mehreren Veranstaltungen. Am 10. November präsentiert Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Berlin ein Briefmarke sowie eine Sondermünze zum 50. Jahrestag des Kniefalls. Im Anschluss diskutiert er mit Expert*innen aus Politik und Geschichtswissenschaft über die Bedeutung dieses Ereignisses für die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit.
Am 7. Dezember, dem 50. Jahrestag des Kniefalls und der Vertragsunterzeichnung, findet nach einer
Kranzniederlegung am Mahnmal des jüdischen Ghettos die feierliche Eröffnung der internationalen Wanderausstellung im Warschauer Königsschloss statt, gefolgt von einem Gedächtniskonzert der Lübecker Musikhochschule in der Fryderyk-Chopin-Universität für Musik. Zum Abschluss widmet sich die Fachkonferenz „Versöhnungspolitik“ am 8. Dezember im Deutschen Historischen Institut Warschau dem Thema im 20. und 21. Jahrhundert.

Programm-Highlights in Berlin und Lübeck

Neben der Erinnerung an die Ostverträge bietet der Herbst ein vielseitiges Programm in Berlin und Lübeck. Am 3. September eröffnet im Willy-Brandt-Haus Lübeck die Ausstellung „Frieden ohne Grenzen“ mit Aufnahmen des italienischen Fotografen Valerio Vincenzo. Seit mehr als einem Jahrzehnt bereist er die innereuropäischen Grenzen und dokumentiert mit der Kamera ein Europa ohne Schlagbäume, Stacheldraht und Sperrgebiete. Ab dem 30. September bringt das Human Rights Film Festival Berlin wieder ein spannendes internationales Filmprogramm nach Berlin, das die Menschenrechte und den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt. Am letzen Abend, dem 9. Oktober, wird der Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte verliehen.

Am 21. Oktober findet in Erfurt die wissenschaftliche Konferenz „Innere Einheit – Ein (un)erreichbares Ziel?“ statt. 50 Jahre nach Willy Brandts Besuch in Erfurt und 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung geht es um eine Bestandsaufnahme der viel beschworenen „inneren Einheit“.

Die Willy Brandt Lecture 2020 hält am 2. November Beatrice Fihn, die Geschäftsführerin der Internationalen Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen (ICAN). Seit seiner Gründung 2007 sind dem Bündnis mehr als 500 Nichtregierungs-Organisationen beigetreten, um sich für ein völkerrechtlich bindendes Verbot von Atomwaffen einzusetzen. ICAN wurde 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Im Anschluss an die Lecture diskutiert Beatrice Fihn mit Ruprecht Polenz.

 Aktuelle Informationen zur digitalen Umsetzung der Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website. 

Jubiläumsprogramm September bis Dezember 2020

Jubiläumsprogramm September bis Dezember 2020

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