Foto: Jens Jeske

Zeitgeschichte@home

In diesem vorerst letzten Teil unserer Reihe ist die Zeitgeschichte@home in Bewegung. Denn das Sport oft auch politisch ist oder zum Politikum wird, wissen wir nicht erst seit der WM-Vergabe nach Katar. Sportliche Veranstaltungen haben immer auch große symbolische und politische Bedeutung. Wie der Sieg 1974 der ostdeutschen Fußballmannschaft über das westdeutsche Team im Hamburger Volksparkstadion: „Erfolge unserer Sportler sind Erfolge der DDR“, hieß es damals.

Daher haben wir dir diese Woche unsere Top-Five-Momente der Sportgeschichte zusammengestellt, bei denen sportliche Höchstleistungen mit einem eindeutigen politischen Statement verbunden waren:

Top 5: Maradona rächte die Falkland-Schmach.

Am 16. Juni 1982 kapitulierte Argentinien im Falklandkrieg. Vier Jahre später warf Diego Maradona mit der “Hand Gottes” und einem Geniestreich die Briten im WM-Viertelfinale aus dem Turnier. Weitere Hintergründe findet ihr hier.

Top 4: Der Olympia Boykott 1980

Mit ihrem Einmarsch in Afghanistan Ende 1979 veränderte die Sowjetunion nicht nur die politische Landkarte, sondern auch die Geschichte der Spiele. Die USA reagierten mit spektakulärer Symbolpolitik: Sie beschlossen den Boykott – gegen den Willen zahlreicher heimischer Athleten. Auch die Bundesrepublik, Japan, Kanada, Norwegen und Kenia blieben Moskau fern. Mehr Informationen in der NDR Doku und im Zeit-Artikel “Keine Spiele mit den Sowjets“.

Top 3: Jesse Owens, Olypische Spiele in Berlin 1936

Jesse Owens schrieb während der Olympiade in Berlin 1936 Geschichte. Der US-Athlet triumphierte damals in Berlin. Seine vier Goldmedaillen widerlegten die Theorie von der „Überlegenheit der weißen Rasse“. Die Sport-Dokumentation zeigt das Duell im Weitsprung zwischen Carl Ludwig Hermann Long und Jesse Owens, dass zu den Höhepunkten der Olympischen Spielen gehörte.

Weitere Infos zu Jesse Owens findet ihr auf Eurosport und in der Süddeutschen Zeitung.

Top 2: Black Power Salute bei den Olympischen Spielen 1980

Kaum eine politische Geste im internationalen Sport hat die Zeit so überdauert wie der “Black Power Salute” von 1968 in Mexiko City. Dieser wurde von den afroamerikanischen Sprinter Tommie Smith und John Carlos während der Siegerehrung zum 200-Meter-Lauf der Herren durchgeführt.

Top 1: Aus Cassius Clay wird Mohammed Ali

Cassius Clay gehörte zu den bedeutendsten Schwergewichtsboxern und herausragenden Athleten des 20. Jahrhunderts und wurde 1999 vom Internationalen Olympischen Komitee zum „Sportler des Jahrhunderts“ gewählt. 1964 machte Clay seine Mitgliedschaft in der Nation of Islam öffentlich und wählte Muhammed Ali als Namen. Er war ein herausragender Vertreter der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA und Zeit seines Lebens politisch aktiv. So verweigerte er auch den Militärdienst während des Vietnam-Kriegs, wofür er sogar eine Sperre von drei Jahren in Kauf nahm.

Bei unserem Geschichts-Feierabend-Tipp kommen wir zurück zum (Frauen*-) Fußball:

Der Film Kick it like Beckham von 2002 ist als Komödie konzipiert, in der sich die fußballbegabte und –begeisterte Jess nicht nur wegen ihrer indischen Abstammung in der Männerdomäne behaupten muss, um ihrem Lebenstraum näher zu kommen: Profifußballerin werden!

Und weißt du, warum die Nationalsozialisten Frauenfußball verboten haben? Und warum der DFB von 1955 bis 1970 ein Verbot über Frauenfußball verhängte – ein Jahr nach dem „Wunde von Bern”?

Mehr Zeitgeschichte@home

Teil 1: Digitale Lernportale

Teil 2: Erfurt 1970

Teil 3: Geschichte in Geschichten

Teil 4: Digitale Archive

Teil 5: Kreativ sein!

Teil 6: 8. Mai 1945 – Kriegsende

Teil 7: Europa

Teil 8: Verfassung und Grundgesetz

Teil 9: Zeitzeug*innenportale

Teil 10: Erinnerungsarbeit – Die Shoa